Exkursionen sind immer eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag. Sie bieten die Möglichkeit, Theorie und Praxis miteinander zu verbinden und neue Eindrücke außerhalb des Klassenzimmers zu sammeln. Eine solche Gelegenheit hatten die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen des Theodor-Heuss-Gymnasiums Esslingen am 12. November 2024.
Schon früh am Morgen versammelten sich alle Teilnehmer am Bahnhof in Esslingen. Die experimenta, Deutschlands größtes Science Center, erwartete die Gruppe mit interaktiven Ausstellungen. Nach der Ankunft gegen 9:30 Uhr wurden die Schülerinnen und Schüler von freundlichen Mitarbeitern begrüßt und erhielten eine kurze Einführung in die Themenbereiche des Science Centers.
In den Ausstellungsbereichen wie „Stoffwechsel“, „Kopfsachen“ und „Forscherland“ konnten die Schülerinnen und Schüler naturwissenschaftliche und technische Phänomene hautnah erleben. An über 270 Mitmachstationen wurde geforscht, experimentiert und gestaunt. Besonders beeindruckend waren die interaktiven Experimente, bei denen alle selbst aktiv werden konnten.
Gegen 15:00 Uhr machte sich die Gruppe auf den Heimweg. Um 16:30 Uhr erreichten die Schülerinnen und Schüler erschöpft, aber zufrieden, Esslingen. Die Exkursion zur experimenta war nicht nur eine spannende Erfahrung, sondern auch eine großartige Gelegenheit, Wissen auf spielerische Weise zu erweitern.
Text und Fotos: Friedrich Heinzmann
Fast ist es schon eine gewohnte Tradition geworden: die gemeinsamen Probentage des Kammerchores und der Jazzband in der Landesakademie für die musizierende Jugend im Kloster Ochsenhausen. Das altehrwürdige beeindruckende barocke Gemäuer beherbergte nun schon zum dritten Mal in Folge eine Gruppe von 65 Jugendlichen des Theodor-Heuss-Gymnasiums Esslingen. Vom 16.-18.10.2024, verbrachten die Schülerinnen und Schüler gemeinsame Zeit mit Probenarbeit, Gemeinschaft, Fröhlichkeit und guter Musik.
Während die Jazzband hauptsächlich Repertoire probte, hatte der Kammerchor ein straffes Programm und bereitete sich auf das bevorstehende Benefizkonzert „Klangzauber“ für den Verein Wildwasser e.V. am 24.11.2024 im Münster Sankt Paul vor. In detaillierten Stimmproben und intensiven Gesamtproben konnte eine gute Basis geschaffen werden. Immer wieder wechselte die Besetzung, da etliche Schüler in einer Doppelrolle als „Jazzer“ und „Sänger“ mit dabei waren. Dies stellte eine besondere Herausforderung für sie dar und verlangte eine gute Kondition.
Durch die geselligen Mahlzeiten in großer Runde und insbesondere den „bunten Abend“ mit allerlei Darbietungen, Tanz und Spiel konnte das Gemeinschaftsgefühl gefördert werden.
Den musikalischen Höhepunkt bildete für den Kammerchor ein internes Abschlusskonzert am Freitagvormittag in der prächtigen Klosterkirche St. Georg.
Bericht und Fotos: Marie-Valérie Track
Am 9.10.2024 hatten die Schülerinnen der Leistungsfächer Biologie und Physik die Möglichkeit, die Wasserstoffmesse hy-fcell auf der Messe Stuttgart zu besuchen. Die e-mobil BW Plattform hatte das THG dazu eingeladen. Zunächst wurden die Schülerinnen von den Mitarbeiterinnen der e-mobil BW über die Messe geführt. Dabei wurden unter anderem die Stände des DLR (Deutsche Luft- und Raumfahrt) und der Firma Eberspächer besucht. Die Abiturient*innen des Jahrgangs 2025 erhielten interessante Einblicke in die Technologie der Brennstoffzelle und deren Anwendungsfelder.
Anschließend konnte die Messehalle von den Schüler*innen selbst erkundet werden, und auch die parallel stattfindende Messe „Quantum Effects“ (Zukunft der Quantencomputer) wurde besucht.
Text und Fotos: Friedrich Heinzmann
Am 11. Oktober erhielt das THG als eine von 78 Schulen erneut den Titel MINT-freundliche Schule. Das THG wurde unter anderem von Staatssekretärin Sandra Boser (Ministerium für Kultus und Unterricht) und Thomas Sattelberger (parlamentarischer Staatssekretär a. D. und Ehrenvorsitzender von "MINT Zukunft schaffen" e. V.) ausgezeichnet. Die Ehrung steht unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz.
Das THG ist eine der wenigen Schulen, die seit dem Jahr 2013 als MINT-freundliche Schule gilt.
Text: Friedrich Heinzmann
Das THG hat für sein Engagement in der Berufs- und Studienorientierung am 18.07.2024 in der Industrie- und Handelskammer Stuttgart erneut das BORIS-Siegel verliehen bekommen.
Text: Angela Fock
Bei einer großen Aktion im THG-Foyer brachten Schüler*innen wie Lehrkräfte mit verschiedenen Stimmen und auf vielfältige Weise zum Ausdruck, dass sie gemeinsam hinter dem Motto „Wir sind 1“ stehen.
Dirk Hiddeßen, der kommissarische Schulleiter, wendete sich zunächst in einer Rede an die Schulgemeinschaft:
„Morgen ist Feiertag! Die meisten von uns freuen sich auf ein verlängertes Wochenende und denken nicht viel darüber nach, was da eigentlich gefeiert werden soll…
Ja, die „Deutsche Einheit“ soll gefeiert werden – aber was bedeutet das für uns?
Ich weiß nicht mehr genau, wie alt ich war, wahrscheinlich war ich in der Grundschule, da bin ich mit meinen Eltern nach Thüringen gefahren - zu meiner Großtante, die ich eigentlich gar nicht kannte.
Von einem mir bekannten Deutschland der BRD in ein anderes – für mich unbekanntes Deutschland, die DDR.
Der Grenzübergang war unheimlich, alles abgeschirmt, Soldaten, Grenzbeamte, Maschinengewehre, langes Warten, willkürliche Gepäckkontrollen.
Wir hatten ständig Angst, dass irgendetwas entdeckt wird, denn viele Dinge durfte man gar nicht mit in die Deutsche Demokratische Republik nehmen.
„Drüben“ – wie man sagte, war gefühlt alles anders, die Straßen, die Autos (alle alt und grau), die Häuser, die Geschäfte – aber es gab Menschen, die waren gar nicht so anders, die redeten genauso gern, lachten genauso gern und waren genauso gern mit anderen Menschen zusammen wie wir.
41 Jahre waren wir von den Menschen im anderen Deutschland getrennt. Und dann, auf einmal – am 9. November 1989 war die trennende Mauer gefallen.
Wer hatte das geschafft?
Menschen mit ganz wichtigen Eigenschaften, wie wir sie gerade heute wieder im Zusammenleben brauchen – hier bei uns am THG und überall, wo unsere Demokratie bedroht wird.
Menschen, die mutig waren, weil sie trotz der Gefahr vor Strafe und Verhaftung immer wieder für ihre Freiheit und ihr Recht demonstriert haben.
Menschen, die entschlossen waren und dafür gekämpft haben, dass ein Zusammenleben demokratisch sein soll.
Menschen, deren Stärke auch darin lag, dass sie friedlich für Freiheit und Demokratie eingestanden sind.
Menschen, die zusammengehalten haben, egal wie verschieden sie waren, weil sie ihr gemeinsames Ziel einer friedlichen, demokratischen Gesellschaft hatten.
Und Menschen, die eine Vision hatten, wie diese beiden getrennten Menschengruppen in Zukunft wieder gut zusammenleben könnten.
Wegen diesen Menschen können wir morgen feiern, dass die beiden getrennten deutschen Staaten nun seit 34 Jahren wieder zusammen-gehören, was im Vertrag zur deutschen Einheit festgelegt ist.
Wir als Schulgemeinschaft stehen auch heute dafür ein, dass alle Menschen in Deutschland und insbesondere bei uns am THG friedlich und in Freiheit leben können. Unabhängig davon welche Religion, welche Nationalität, welches Geschlecht oder welches Aussehen wir haben. Deshalb sagen wir am THG "Nein" zu jeder Form der Beleidigung anderer Menschen.
Und deswegen ist morgen nicht nur ein Tag zum Ausschlafen, sondern auch ein Tag zum Aufstehen und Nachdenken, was jeder einzelne von uns dafür tun kann, dass ein gemeinsames, friedliches Zusammenleben funktioniert.“
Dirk Hiddeßen
Anschließend sprachen Schüler*innen der 9. und 10. Klasse zu den versammelten THGler*innen und gingen der Frage nach, was Demokratie bedeutet:
Demokratie bedeutet für uns: Gerechtigkeit und Respekt für jeden Menschen – jeder soll die gleichen Rechte und Chancen im Leben haben. Außerdem eine sichere, für uns Menschen angepasste Umgebung, in der sich die Freiheit, Gerechtigkeit und Vielfalt sowie Gemeinsamkeit befinden.
Für mich ist es wichtig, dass es in der Demokratie freie Wahlen sowie die Meinungsfreiheit gibt, das heißt, man kann seine eigene Meinung teilen, ohne dafür verurteilt zu werden. In unserer Demokratie werden alle gleich behandelt und jeder Mensch ist gleich viel wert. Man sollte eine Einheit sein und respektvoll behandelt werden. Wie in Artikel 1 unseres Grundgesetzes beschrieben, ist die Würde des Menschen unantastbar. Aber wenn man auf die letzten Wahlen, zum Beispiel in Brandenburg oder Thüringen schaut, sowie auf den allgemeinen Trend des Extremismus in ganz Europa, kann einem all das definitiv Sorgen bereiten. Bei manchen Menschen und Politikern hat man den Eindruck, sie hätten die Würde des Menschen aus dem Blick verloren.
In einer Demokratie arbeiten wir alle gemeinsam, um unsere Ziele und Wünsche zu erreichen – ab dem Punkt, an dem wir nicht mehr gemeinsam leben, haben wir die Demokratie verloren.
So wie auch in der Demokratie, wollen wir auch an unserer Schule eine Einheit sein und aufeinander achten.
Die Klasse 10b zum Tag der Demokratie
Mit tosendem Beifall stimmte die Schulgemeinschaft den eindringlichen Worten zu – und setzte danach selbst ein Zeichen: Schüler*innen aller Klassenstufen verliehen mit ihrem Fingerabdruck dem Motto „Wir sind 1“ Nachdruck.
Auf Schritt und Tritt wird sie das Motto in den nächsten Tagen begleiten, kleben doch viele bunte Zettel mit entsprechenden kleinen Texten über alle Stockwerke verteilt an den Treppenstufen. Hinaus in die Welt getragen werden kann dieses Motto auf den liebevoll gestalteten Taschen der Siebtklässler. Noch sind sie auf Stellwänden im Schulhaus zu sehen, aber bald schon werden sie ihren Weg nach draußen finden. Damit wird deutlich: „Wir sind 1 – und wir sind viele, die dieses Motto vertreten, dafür einstehen und es leben.“
Im Foyer bleiben wird für die nächste Zeit auch die Stellwand, die Schüler*innen der Kursstufe 1 gestaltet haben. Sie hatten sich im Deutsch-Leistungskurs mit diskriminierenden Worten auseinandergesetzt und mit Ausdrucksweisen, die nicht tolerierbar sind – und festgehalten, warum wir derartige Diskriminierung nicht hinnehmen. Auch bei gedankenlosen Beleidigungen und verbaler Diskriminierung sagen wir: STOPP!
Wir sagen:
Text: Dirk Hiddeßen, die Klasse 10b und Carmen Große
Fotos: Gesine Enenkel und Carmen Große
Die Schüler*innen der 10. Klassen erleben zwei spannende Projekttage zur Berufs- und Studienorientierung
Am 24. und 25. September 2024 fanden am THG Projekttage zum Thema Berufsorientierung für die Schüler*innen der 10. Klassen statt. An diesen beiden Tagen wurden die Jugendlichen umfassend über das Thema BOGY, Bewerbung und Praktikum informiert.
Und so lief das Ganze ab:
Der Dienstag begann mit der Vorstellung von Christoph Schütz, einem Studien- und Berufsberater der Bundesagentur für Arbeit. Zuerst wurde uns ein kurzer Einblick in die verschiedenen Möglichkeiten, die Ausbildung und Studium bereithalten, gegeben, dann sollten wir einen umfangreichen Test über unsere Interessen und Vorstellungen in Bezug auf unsere Karriere ausfüllen. Nach der großen Pause ging es weiter mit einer sehr informativen Doppelstunde über das Thema “Coaching4Future”, welches den Fachbereich MINT (Mathe, Informatik, Naturwissenschaft, und Technik) und verschiedene futuristische Projekte in diesem Zusammenhang vorstellte. Den Abschluss bildeten Vertreterinnen des Landratsamts Esslingen, die mit uns den Aspekt der Bewerbung vertieften.
Der zweite Tag begann mit einem Bewerbungstrainig (“Assessment Center”) in Form von zwei Gruppen-Aufgaben. Dabei wurden Situationen aus einem realen “Assessment Center” nachgespielt: Die Klasse wurde aufgeteilt, und während die eine Hälfte gemeinsam eine Aufgabe löste, sollte die andere Hälfte das Verhalten der verschiedenen Leute im Team beobachten und analysieren. Danach wurden zusammen mit den Lehrern die diversen Verhaltensmuster diskutiert. Nach einer kurzen Pause ging es anschließend weiter mit einer Talkshow in der Aula. Unter der Moderation von Herrn Roos sprachen Gäste aus verschiedenen Bereichen über ihre eigenen Erfahrungen in Sachen Ausbildung und Beruf. Uns wurde von einem Polizisten, einem Pfleger sowie von zwei Mitarbeiterinnen der Firma Klein Ventilatoren und der Index-Werke ein Einblick in ihren beruflichen Alltag gegeben und die Möglichkeiten einer potenziellen Ausbildung in ihren jeweiligen Institutionen aufgezeigt.
Das Highlight dieser beiden Tage bildete die Mini-Berufsmesse, die im Anschluss an die Talkshow abgehalten wurde. Auf dieser waren Vertreter*innen von fünfzehn verschiedenen Unternehmen anwesend, die den Zehntklässlern sowie auch den Kursstufen eins und zwei Fragen beantworteten und über ihre Betriebe informierten.
Am Ende haben wir Schüler*innen aus den verschiedenen Klassen die Frage gestellt, wie ihnen die BOGY-Tage gefallen haben. Es wurden folgende Antworten gegeben:
Finia, 10b: “Ich fand es eine sehr gute Möglichkeit einfach mal in verschiedene Bereiche reinzuschauen,vorallem wenn man wie ich noch keine Ahnung hat in welche Richtung man gehen soll. Es war eine sehr coole Erfahrung.”
Leon, 10d: “Da kann ich mich nur anschließen, es war sehr gut, vor allem die Diskussion an Tag 2. Trotzdem hätte ich mir ein bisschen mehr Praktisches wie zum Beispiel Bewerbungsgespräche ausgestalten gewünscht.”
Marilena, 10a: “Also ich fand vor allem am Ende die Messe noch hilfreich, weil man noch in ganz viele Unternehmen Einblick hatte und viel erfahren hat.”
Anne, 10c: “Ja sie haben mir geholfen, ich weiß zwar nicht genau welchen Beruf ich erlernen will aber ich kenne eine Richtung, und es hat Spaß gemacht. Auf der Messe wären weniger technische Berufe cool gewesen, auch am ersten Tag wurde zu viel über dieses Thema geredet.”
Antea, 10c: “Ich finde, die BOGY-Tage sind eine gute Möglichkeit uns einen Vorgeschmack zu geben, ich möchte Frau Fock und Herrn Roos vom ganzen Herzen für die Möglichkeit, die sie uns gegeben haben, danken.”
Insgesamt kann man also sagen, dass es zwei sehr erfolgreiche Projekttage waren, die definitiv vielen Schülern weitergeholfen haben. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal bei Herrn Roos und Frau Fock bedanken, ohne die das Ganze nicht stattgefunden hätte. Wir hoffen, dass Berufsorientierung am THG auch in den nächsten Jahren weiterhin so umfassend gestaltet werden kann.
Text: Malia Klemeyer, Mattes Waldmann und Elisa Böhme
Fotos: Angela Fock und Jürgen Roos
Einen solch großartigen Festtag hat das THG schon seit langem nicht mehr erlebt: Die Mensa feierte ihr 50-jähriges Bestehen, und fast 250 Menschen kamen am 27. September 2024, um mitzufeiern. Dabei war es eine kluge Entscheidung der Macher*innen, dieses außergewöhnliche Jubiläum in zwei Abschnitten zu begehen. Nachmittags gab es in der Aula einen offiziellen „Festakt“ mit geladenen Gästen und Reden. Und abends eine gemütliche Party, zu der sich Mensa-Eltern aus fünf Jahrzehnten im Vorfeld angemeldet hatten.
„Die Mensa ist ein Aushängeschild für die Stadt Esslingen und das THG.“ (Esslingens Schul-Bürgermeister Yalcin Bayraktar)
Dirk Hiddeßen, der komissarische Schulleiter des Theodor-Heuss-Gymnasiums, begrüßte beim Festakt die Gäste und erinnerte sich in seiner Rede an seine eigene Schulzeit, in der es für die Schüler*innen in der Regel höchstens – wenn der Hausmeister oder das Hausmeister-Ehepaar dazu motiviert war – kleine (aufgewärmte) Speisen gab. Aber: An den Kakao aus der Tüte, den es damals überall zu kaufen gab, hat Hiddeßen noch heute nur die besten Erinnerungen. Wie anders die Verpflegungslage in der THG-Mensa. „Als ich zum ersten Mal hier von Herrn Burgenmeister zum Essen eingeladen war, konnte ich es nicht glauben“, so Hiddeßen, „Kärtchen auflegen, Salat, Nachtisch, Hauptspeise und: NACHSCHLAG. Das war beeindruckend!“
Yalcin Bayraktar, Bürgermeister für Ordnung, Soziales, Bildung, Kultur und Sport, ließ sich bei seinem Grußwort der Stadt Esslingen von den Kindheitserinnerungen anstecken. „Ich überlege gerade, was ich damals als Kind türkischer Gastarbeiter zum Essen mit in die Schule gebracht habe“, sagte Bayraktar, der nach seiner Erinnerung immer das mitgebrachte Vesper mit seinen Mitschülern gemeinsam verspeist – und manchmal auch getauscht hat. Ein kulinarisch-kultureller Austausch unter Kindern, mit dem der Schul-Bürgermeister den Bogen schlug zur THG-Mensa. Es werde mit viel Aufwand gekocht und die Qualität stehe an oberster Stelle. Und: „Sie kochen hier mit viel Liebe“, so Bayraktar. Dass sich die Mensa über ihre 50 Jahre zu einem Ort des „Miteinanders, der Begegnung und des Austauschs“ entwickelt habe, sei ein wichtiger Faktor. „Das braucht es immer mehr in Zeiten, in denen alles immer schneller geht und gehen muss“, sagte der Bürgermeister. Er endete mit einem Versprechen: „Die Stadt Esslingen als Schulträger wird die Arbeit des Vereins und der Elternschaft in dieser Mensa auch weiterhin immer positiv begleiten.“ Zum Jubiläum überreichte er einen Gutschein für ein elektrisches Messer-Schleifgerät und einen Scheck über 250 Euro.
Andrea Herdtle, die erste Vorsitzende des Vereins „Schülerförderung-THG-Cafe e.V.“, der die Mensa verantwortlich betreibt, freute sich über Worte und Geschenke – und führte weiter durchs Programm. Zusammen mit Dorothee Frohnmaier und Antigona Beka, den hauptamtlichen Kräften der Mensa, hatte sie den größten Teil der Vorbereitungen für diesen Festtag gestemmt und zusammen mit Bettina Müller die Festschrift gestaltet.
Der Dank der Schulgemeinschaft dafür sei allen gewiss, wie Catrin Spickermann in ihrer kurzen Ansprache unterstrich. Die Elternbeirats-Vorsitzende erinnerte auch an den jährlich wiederkehrenden Fondue-Abend, an dem Lehrer*innen und Schüler*innen sich um das kulinarische Wohl der Koch-Eltern kümmern, um damit „danke“ zu sagen. „Bei diesem Fest und in der Mensa herrscht immer gute Laune und es ist eine großartige Gemeinschaft“, so Catrin Spickermann. Musikalisch umrahmt wurde dieser Teil der Festivitäten vom THG-Symphonie-Orchester.
„Der elternbetriebene Ansatz hat es uns ermöglicht, eine Atmosphäre der Herzlichkeit und des Zusammenhalts zu schaffen“ (Mensa-Vereinsvorsitzende Andrea Herdtle)
Den zweiten Teil des Festtags, der um 19 Uhr begann, leitete Andrea Herdtle dann selbst mit einer launigen Rede ein. Darin erinnerte sie an die ersten Stunden der Mensa vor 50 Jahren im Keller-geschoss, wo sich heute das Schüler-Café befindet. Dort aß wenig später auch ein Referendar namens Winfried Kretschmann. Geschadet hat es ihm nicht, heute regiert der Grünen-Politiker als Ministerpräsident das Land Baden-Württemberg. In fünf Jahrzehnten entwickelte sich aus der „Café“ eine nahezu professionelle Großküche in einem eigenständigen Gebäude, in dem täglich 150 bis 250 Essen ausgegeben werden. Nicht ohne Stolz sagte Andrea Herdtle: „Der elternbetriebene Ansatz hat es uns hierbei ermöglicht, nicht nur köstliche Mahlzeiten zu fairen Preisen zu servieren, sondern auch eine Atmosphäre der Herzlichkeit und des Zusammenhalts zu schaffen.“ Die 180 ehemaligen und aktuellen Koch-Eltern, die sich für diese Abendveranstaltung angemeldet hatten, lauschten aufmerksam und waren angesichts mancher Ausführungen durchaus gerührt. Andrea Herdtle schloss mit dem Ausruf: „Auf die nächsten 50 Jahre! Möge unsere Schülermensa weiterhin ein Ort der Begegnung, der Freundschaft und des Genusses sein.“
Die schwungvolle Überleitung zum gemütlichen Teil des Abends besorgte die Jazz-Band des THG, die nach ihren Stücken stehend gefeiert wurde und um eine Zugabe nicht herumkam. Daraufhin ging es hinüber in die Mensa, wo bei „einem traditionellen Essen aus Zeiten, in denen die Mensa noch Schülerspeisung hieß“ (Andrea Herdtle) viel geredet und noch mehr gelacht wurde über Anekdoten, die es in 50 Jahren Mensa natürlich zuhauf gegeben hat. Die Bandbreite war enorm: Eltern, deren Kinder gerade in die 5. Klasse gekommen sind, und Großmütter, deren Enkelkinder inzwischen das THG besuchen, saßen Tisch an Tisch (später auch wieder draußen und in der Aula an den Stehtischen) und genossen einen wunderschönen Abend in ihrem THG. Ein tolle Jubiläums-Party, die einmal mehr unterstrich, welche Facetten von Schulgemeinschaft es an unserer Schule gibt. Danke an die Organisator*innen! Es war ein unvergesslicher Abend, der erst gegen 23:30 Uhr sein harmonisches Ende fand.
Text und Fotos: Jürgen Roos