Voller Begeisterung erzählen die Sechstklässler*innen am Tag danach vom großen Musicalabend; die Geschichte rund um den letzten freien Inkakönig Atahualpa wirkt noch eindrücklich nach.
Die Szenerie spielt um 1530 in Peru. Atahualpa lebt zusammen mit seinen Untertanen im Einklang mit der Natur; er besitzt sehr viel Gold, doch braucht er es nicht, um zu handeln, sondern freut sich einfach daran und verwendet einen Teil davon, um seiner Verehrung der Götter Ausdruck zu verleihen. Aber der Frieden wird gestört! Angeführt von Francisco Pizarro kommt eines Tages eine kleine Gruppe spanischer Eroberer in Peru an. Zwar sind es deutlich weniger als Atahualpa und sein Volk, doch sind ihre Waffen schärfer und mächtiger; es gelingt ihnen, Atahualpa gefangen zu nehmen und ein Lösegeld zu erpressen: das „Gold der Inkas“. Die Anrufung der Götter hilft nicht, Atahualpas Angehörigen bleibt nichts anderes übrig als zu zahlen. Doch Pizarro ist es nicht genug – zu schön ist das Leben in Saus und Braus, das damit zu Hause in Spanien geführt werden kann, zu groß die Sucht nach Ruhm und Anerkennung daheim. Statt Atahualpa freizulassen, wird er zum Tode verurteilt. Im Tod verwandelt er sich in einen Kondor, der fortan frei fliegen und alles sehen und hören kann.
Ganz unterschiedliche Darbietungsformen nehmen das Publikum mit hinein in diese Geschichte: Da gibt es Panflöten- und Trommelklänge, von verschiedenen Perkussion-Instrumenten geprägte Instrumentalstücke, Chor- und Sologesang, zwischendurch die ein oder andere königliche Fanfare, sowie Tanzeinlagen im Rumba- oder Pasodoble-Rhythmus und vieles mehr. Ein bunter Gesangs- und Klangteppich breitet sich in der bis auf den letzten Platz gefüllten Gemeindehalle in Altbach aus – das Publikum bedankt sich mit tosendem Applaus. Voller Bewunderung dafür, so viele Schülerinnen und Schüler einbezogen zu haben – sei es auf oder neben der Bühne, sei es bei der Gestaltung des Bühnenbildes oder beim Anfertigen der Kostüme – bleiben die Zuschauer*innen zurück, und auch ein bisschen nachdenklich im Blick auf die gehörte und gesehene Geschichte.
Text und Fotos: Carmen Große